+++ Aktualisiert am 8. März +++
Nach wochenlangem Getue wurde mir nun heute (8. März) vom Chefredakteur des Deutschlandfunks (DLF) mitgeteilt, dass die ursprünglich auch mit meiner Mitwirkung vorgesehene Sendung zu „Google als Datenkrake“ zwischenzeitlich ausgestrahlt worden sei.
Dies war mir als treuer Ofthörer keinesfalls entgangen, lieber Deutschlandfunk.
Mir ist dabei aber auch nicht entgangen, dass aus der bereits fertig produzierten Sendung vor der Ausstrahlung alle meine Aussagen herausgeschnitten wurden. Dies wurde von Herrn Detjen mit „redaktioneller Autonomie“ begründet. Da redaktionelle Autonomie natürlich ein hohes Gut ist, habe ich davor noch höheren Respekt. Aber auch redaktionelle Autonomie führt, wie ich unten wiederhole, schon aus Kostengründen selbst beim öffentlich- rechtlichen Rundfunk nicht all zu oft zu solchen gebührenverschlingenden Vorgängen. Aus diesem Grunde habe ich nochmals nachgefragt:
Da redaktionelle Autonomie nun zweifellos auch in Ihrem Hause nicht sehr oft dazu führt, fertiggestellte Beiträge grundlos abzuändern, gibt es zur Erklärung möglicherweise drei Gründe, um deren Nennung ich nun doch nochmals bitten muss :
Grund 1. eine gegen mich erhobene Anklage vor dem LG Karlsruhe
Grund 2. politische Einflussnahmen des bei DLR/DLF einflussreichen rechten „Weikersheimer Kreises“
Grund 3. die von mir freigegebenen Zitate waren sachlich falsch und daher nicht verwendbar.
Bei Pkt. 3 interessiert mich natürlich eine inhaltliche Begründung, da mir bislang nicht unterstellt wurde, in solchen Fragen fachlich unzutreffende Aussagen zu treffen. Bei Pkt. 1 interessiert mich die Haltung eines öffentlich- rechtlichen Senders zur „Unschuldsvermutung“ und Pkt. 2 mit der Unterstellung politischer Einflussnahme erklärt sich selbst.
Fortsetzung folgt…..
Hier noch der Ursprungsartikel vom 10. 2.:
Kürzlich wurde ich gebeten, dem DLF zum Thema „Google“ für ein Interview zu Verfügung zu stellen. Es wurde am 1. Februar aufgenommen und sollte im Rahmen der Sendung „Hintergrund“ (Google als Datenkrake?) am vergangenen Freitag ausgestrahlt werden.
Da ich nichts mehr hörte, hatte ich zuvor via twitter auch nicht auf den genauen Sendetermin verwiesen. Gut so! Man hätte Radio oder PC vergeblich eingeschaltet, denn die Sendung wurde nicht ausgestrahlt.
Nun wird aktuell gemunkelt, dass diese Zensur eine Entscheidung des zuständigen Abteilungsleiters gewesen sein soll, der keine Sendung „mit Tauss“ wollte. Hintergrund ist möglicherweise das gegen mich geführte Verfahren. Könnte natürlich sein.
Andererseits kann ich mir diesen Zusammenhang auch nicht richtig vorstellen, weil ich im Gespräch vor der Aufzeichnung des Interviews explizit nach dem Thema „böser Tauss“ gefragt hatte und dabei erfuhr, dass darüber in der Redaktion durchaus gesprochen worden sei. Da aber das Thema Google mit dem Strafverfahren nichts zu tun hätte, sei man an dem Interview mit mir als Kenner der Firma dennoch interessiert.
Gesendet wurde aber nicht!
Vielleicht gibt es aber noch ganz andere spannende Hintergründe: Im Bereich des Deutschlandfunks / Deutschlandradios gibt es bis in die höchsten Spitzen hinein ein interessantes Umfeld des äußerst rechtslastigen Weikersheimer Kreises, über den beinahe schon der damalige Ministerpräsident Oettinger gestolpert wäre. Vorsitzender der Hörfunkrates ist wiederum Erwin Teufels rechter ehemaliger „Medienminister“ Erwin Vetter, der auch CDU- Landtagsabgeordneter in unserem Landkreis war.
Ich habe mich mit diesen Leuten bereits mehrfach angelegt und beispielsweise nach den damaligen Skandalen um rechtsradikale Referenten im Studienzentrum Weikersheim die Einstellung jeglicher öffentlicher Förderung für diese Einrichtung, zum Beispiel durch die Bundeszentrale für politische Bildung, gefordert.
Vielleicht geht es also gar nicht um den bösen Tauss, sondern darum, dass einige Menschen im Umfeld von Deutschlandradio und Deutschlandfunk mit Tauss nur böse sind? Ich frage jetzt mal Herrn Steul als Intendanten. Der sollte es ja in Erfahrung bringen können;)