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Guttenberg-Zuwendungen für Uni Bayreuth?

Aktualisierung am 25. 2. (Stellungnahme Rhön-Kliniken, unten)

Via twitter habe ich von meiner Anfrage vom 22. 2. an die Uni Bayreuth zum Thema Sponsoring berichtet. Auf das Thema sind heute auch Medien, darunter der Tagesspiegel, eingestiegen. Die Stellungnahme des Pressesprechers Schmälzle an mich, gleichfalls vom heutigen Tag (24. 2.) , gebe ich nachfolgend zunächst unkommentiert mit weiteren Fragen an das Rhön-Klinikum wider:

Sehr geehrter Herr Tauss,

zur Ihrer Anfrage kann ich Ihnen folgendes mitteilen:

Der Präsident der Universität Bayreuth, Professor Dr. Rüdiger Bormann, weist Meldungen,  Karl-Theodor zu Guttenberg sei während seiner Promotion im Zusammenhang mit dem Lehrstuhl Medizinmanagement als Sponsor für die Universität Bayreuth aufgetreten, zurück. Ein Kooperationsvertrag zwischen der Techniker-Krankenkasse, der Rhön-Klinikum AG, dessen Aufsichtsrat zu Guttenberg angehört hatte,  sowie dem Freistaat Bayern habe nichts mit Sponsoring zu tun. Gemeinsames Interesse der Kooperationspartner sei vielmehr der Aufbau eines Lehrstuhls für Medizinmanagement und die Ausbildung qualifizierten Führungsnachwuchses für den Gesundheitssektor gewesen.

Die Techniker Krankenkassen und die Rhön Klinikum AG hatten im Juni 1998 einen Kooperationsvertrag  mit dem Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayrische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst im Einvernehmen mit der Universität Bayreuth geschlossen. Der auf fünf Jahre befristete Vertrag sah die Anschubfinanzierung des damals neuen Studiengangs Gesundheitsökonomie an der Universität Bayreuth vor. Der Vertrag beinhaltete, dass der Freistaat das Geld für die Finanzierung des neu zu schaffenden Lehrstuhls Medizinmanagement verwendet. Ingesamt wurden für den Lehrstuhl 747.764,36  Euro aufgewendet. Der Vertrag ist ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Seitdem wird der Lehrstuhl vom Freistaat Bayern finanziert.

Die Rhön Klinikum AG hatte an der Einrichtung des Studienganges Diplom- Gesundheitsökonomie Interesse, weil der Arbeitsmarkt zu wenig qualifizierte Nachwuchskräfte für eine Aufgabe im Krankenhausmanagement anbot. Zwischen den Vertragspartner bestand Einigkeit, dass bei Einhaltung der Zulassungsbedingungen der Universität Bayreuth jährlich bis 15 Studienplätze zur Gewinnung qualifizierten Führungsnachwuchses für die Rhön Klinikum AG bereit zu halten waren..
Da die Universität meine Fragen nach der Beteiligung zu Guttenbergs am Zustandekommen des Kooperationsvertrages bislang nicht beantwortet hat, habe ich die nachfolgende Fragen an die Rhön-Kliniken gerichtet:

Die Universität Bayreuth hat mir Informationen über die zwischen Ihrem Haus und der Universität abgeschlossenen Kooperationsvertrag aus dem Jahre 1998 zukommen lassen. In dieser Zeit gehörte Freiherr zu Guttenberg Ihrem Aufsichtsrat an. Daraus ergeben sich die nachfolgenden Fragen:
1. Wie kam es zu dieser Kooperation? War Herr zu Guttenberg involviert?

2. Von wem wurde sie ursprünglich veranlasst? War Herr zu Guttenberg involviert?

3. Wurde dieser Vertrag damals dem Aufsichtsrat vorgelegt und dort entschieden?

4. Inwieweit war Herr zu Guttenberg also im Rahmen seiner Aufsichtsratstätigkeit bzw. als Angehöriger der Uni Bayreuth ggf. am Zustandekommen des Vertrags beteiligt?

5. Wurden damals Alternativen geprüft, ob auch die Zusammenarbeit mit einer anderen Universität in Betracht kommt? Falls JA: Mit welcher Universität oder Hochschule?

Hier die Antwort der Rhön-Kliniken vom 25. 2. Die Fragen, WIE es zu der Zusammenarbeit kam und ob auch andere Universitäten alternativ zur Auswahl standen wurden nicht beantwortet:

RHÖN-KLINIKUM AG: 1998 Anschubfinanzierung für neuen Studiengang

Die Rhön Klinikum AG hat im Juni 1998 einen Kooperationsvertrag mit dem Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayrische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst im Einvernehmen mit der Universität Bayreuth geschlossen. Dies zur Finanzierung eines innovativen Gesundheitsstudienganges im Gesundheitsmanagement.

Dieser befristete Vertrag sieht die Förderung des neuen Studienganges „Gesundheitsökonomie“ an der Universität Bayreuth vor. Der Vertrag beinhaltet, dass der Freistaat das Geld für die Finanzierung des neu zu schaffenden Lehrstuhles „Medizinmanagement“ verwendet.

Laut Vertrag wird (wurde) das Geld in gleichen Raten zur Deckung von anteiligen Personalkosten einschließlich Personalnebenkosten mit Vorsorgeaufwendungen zur Verfügung gestellt.

Die erste Rate wurde am 16.April 1999, die letzte Rate am 04. April 2006 überwiesen. Ingesamt wurden für den Lehrstuhl 747.764,36 Euro überwiesen.

Hintergrund:

Die Rhön Klinikum AG hatte an der Einrichtung des Studienganges „Diplom- Gesundheitsökonomie“ Interesse, weil der Arbeitsmarkt zu wenig qualifizierte Nachwuchskräfte für eine Aufgabe im Krankenhausmanagement anbot.

Die einschneidenden Veränderungen im Gesundheitswesen erfordern wegen der immer komplexer werdenden Führungsaufgaben eine universitäre, ökonomische Ausbildung des Führungsnachwuchses. Ein Zusammenhang mit anderen Vorgängen besteht nicht. Der Kooperationsvertrag wurde vom Vorstand beschlossen. Der Aufsichtsrat war zu keinem Zeitpunkt damit befasst.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Jürgen Heck Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Konzern RHÖN-KLINIKUM AG

Einfluss, Geld, Macht – Innocence in Danger

Wer sich wundert, weshalb der Miniverein „Innocence in Danger“ mit seinen 2,5 Beschäftigten in einer Kölner Dachmansarde so viel Einfluss hat, wird bei Einsicht in die Struktur der IiD- Sektion Deutschland fündig. Deutschland ist dabei übrigens etwas übertrieben. Mit Ausnahme der Ehrenpräsidentin Homayra Sellier und Präsidentin Stephanie zu Guttenberg handelt es sich schon wohnortmäßig im wesentlichen um einen Berliner Regionalclub. Wohl deshalb wird der Verein mit Sitz in Köln auch steuerlich in der Hauptstadt geführt. Und dort spielt auch die Musik. Weiterlesen

Die Edlen und die Reichen: Innocence in Danger

Nachdem noch immer viele Fragen zu den Spenden der deutschen Innocence in Danger-Organisation in Verantwortung der Damen zu Guttenberg und und von Weiler unbeantwortet sind, lohnt es sich einmal, den Blick auf das Gesamtkonstrukt zu werfen. IiD residiert in Paris vornehm am Champs-Elysées. Kinder und Jugendliche sollen von dort aus satzungsgemäß zuförderst vor jeglicher Ausbeutung in der Welt, vor allem durch das Internet, geschützt werden. Stellungnahmen zu realer Ausbeutung, wie etwa Kinderarbeit, sind nicht bekannt. Weiterlesen

Göttinnendämmerung II und III

Aktualisierung 2. 12. 20010

Innocence in Danger antwortet doch: Zumindest der FAZ. Also gibt es jetzt etwas mehr Klarheit über die Spendenmittel und FAZnet hat auch gleich versucht, alles als völlig harmlos und selbstverständlich darzustellen. Doch ist wohl das Gegenteil der Fall, wenn man den FAZ-Zahlen Glauben schenken darf:

Eine Nachfrage bei „Innocence in Danger“ ergibt, dass der Verein 2009 eine Spendensumme von 270.173 Euro eingenommen hat. Das Präventionsmodell „Smart user“ wurde von der „Aktion Mensch“ gefördert und von der Auerbach-Stiftung unterstützt. 2009 habe man für das Projekt von „Aktion Mensch“ eine Abschlagszahlung von 74.962 Euro und von der Auerbachstiftung 30.000 Euro erhalten. 2010 hat „Innocence in Danger“ bis Ende Oktober knapp 200.000 Euro Spenden eingenommen, sagt Stephanie zu Guttenberg. Die 500.000 Euro von „Wer wird Millionär?“ seien noch nicht überwiesen worden. Sie sollen 2011 eine flächendeckende Präventionsberatung von Jugendlichen für Jugendliche ermöglichen.

So weit – so schlecht. Nur am Rande ist die Frage interessant, wo die 500.000 Euro dann bislang geparkt sind? Weiterlesen

Göttinnendämmerung?

Aktualisiert am 18. 12. 2010: Monatelang gab es einen Medienhype um das „Traumpaar“ Guttenberg. Dreht sich jetzt der Wind? Spät aber endlich fragen erste Journalisten nach. Im Mittelpunkt steht das Finanzgebaren von Innocence in Danger (IiD) Deutschland, dessen Präsidentin Stephanie zu Guttenberg ist. Die Frankfurter Rundschau wundert sich wie die Berliner Zeitung, ausgerechnet bei diesem Verein auf eine Mauer des Schweigens zu stoßen. Erstaunlich ist daran eigentlich nur, dass es erst jetzt bemerkt wird. Der letzte veröffentlichte Geschäftsbericht stammte bis vor Kurzem noch aus dem Jahre 2008. Warum wurde nie nach der Legitimation und der Expertise gefragt, mit der Guttenberg und deren Freundin und IiD-Geschäftsführerin Julia von Weiler nicht nur in europäischen Anhörungen auftreten? Weiterlesen

Die fabelhaften Guttenbergs….

..heute: Die schönsten Zitate aus Steffis Buch…
In deren wichtigem Erstlingswerk „Schaut nicht weg“ finden sich unglaublich viele Tipps für das praktische Leben, die eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdienen. Da viele Mitmenschen und twitterer (pfui!) das Buch bislang oberflächlich nur danach bewertet haben, welch‘ teilweise hanebüchenen Unfug die Autorin Freifrau Stephanie zu Guttenberg, geborene  von Bismarck-Schönhausen zum Thema Internet von der leider nur bürgerlichen Journalistin Anne Ev Ustorf niederschreiben liess, fehlte bislang die wichtige Betrachtung zu den schönen und literarischen Seiten des Werkes.

Den von der Sozialpädagogin Sabine Dietrich geschriebenen seriösen Teil des Buches zum tatsächlich ernsten Thema Kindesmissbrauch lasse ich aus der Betrachtung ausdrücklich einmal aus.

Die anderen Lücken will ich schliessen. Weiterlesen

Die fränkische Kennedy-Saga

Seit der schwedischen Monarchenhochzeit gab es nicht mehr viel adlig Neues zu berichten. Diese nachrichtenarme Zeit hat uns der durch seine Fönfrisur bekannte Journalist und Moderator Dr. Hajo Schumacher mit einem welt-online Beitrag zu „unseren Guttenbergs“ etwas erträglicher gemacht.

Sein Artikel zum Traumpaar der deutschen Seele, an Rührung und edlem Gedankengut bestenfalls noch durch die Sissi- Verfilmung in den 50iger Jahren übertroffen, muss  daher feuilletonistisch einfach gewürdigt werden. Nachstehend werden die schönsten Zitate und Absätze aus diesem Werk (jeweils kursiv) auch mit einigen persönlichen Anmerkungen versehen. Weiterlesen