Gründen wir doch die Russland-Brücke

Russland-Brücke statt Eiszeit

Russland-Brücke statt Eiszeit

Während Russland, mit 20 Millionen Toten und einem langen Krieg, die größte Last der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus trug, wurde diese Tatsache im Nachkriegsdeutschland nie ausreichend gewürdigt. Auch als die sich auflösende Sowjetunion bereit war, Deutschland wieder die volle Souveränität zu geben, war, außer einer kurzen Euphorie, viel zu wenig getan worden, um diesen Akt der Humanität und Großzügigkeit für den Aufbau einer echten und nachhaltigen Versöhnung zwischen den Völkern zu nutzen.

Sowohl mit Frankreich als auch mit den USA verbinden uns längst untrennbare Freundschaft und Kooperation. Wir wollen uns daher an der deutsch-französischen Aussöhnung und an der Arbeit der „Atlantik-Brücke“ ein Beispiel nehmen und helfen, auch nach Russland endlich eine Brücke zu bauen. Dieses ist derzeit so wichtig wie niemals zuvor.

Den westeuropäischen, wie gerade auch den deutschen Interessen, dient vor ALLEM ein gutes und nachbarschaftliches Verhältnis zu Russland.

Das wird keine leichte Aufgabe. Denn die beiden größten Partner, USA und Russland, wahren machtpolitisch zunächst die Interessen ihrer Staaten im Sinne von Großmächten. Egon Bahr, der Altmeister und Architekt der deutschen Ostpolitik in den 70igern, brachte es auf den Punkt:

“In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.” 

Wir wollen verhindern, dass diese schlichte Erkenntnis mit der Schaffung von antirussischen Schwarzweiß- Bildern, bis hin zu schlichten publizistischen Lügen, zunehmend konterkariert wird. Diesen Bildern wollen wir im Geiste der Aufklärung andere Betrachtungen entgegensetzen. Betrachtungen, die den Wunsch nach einem guten und nachbarschaftlichen Verhältnis zu Russland zur Grundlage und zum Ziel haben. Ein Verhältnis, welches uns erlauben sollte, als fairer und glaubhafter Makler zwischen den machtpolitischen Interessen dieser großen Länder zu vermitteln. Dabei muss unter Freunden, auch gegenüber russischer oder us-amerikanischer Politik, auch Kritik erlaubt sein.

Konrad Adenauer hatte nach dem Krieg, noch im tiefsten politischen Winter, diplomatische Beziehungen mit der damaligen UDSSR aufgenommen. Und auf die Frage, ob er sich dazu hätte erpressen lassen, um die Kriegsgefangenen zurück zu erhalten, hatte er geantwortet:

„Wie bitte soll man mit einem Staat verhandeln, wenn man keine diplomatischen Beziehungen unterhält?“

Und schon Adenauer hatte betont, dass die damalige UdSSR, deren Erbe Russland ist, ein zuverlässiger Verhandlungspartner und allen eingegangenen Verpflichtungen nachgekommen war.

Dann hatte Willy Brandt es vermocht, mitten im kalten Krieg, mit  der damaligen Sowjetunion Entspannung herbei zu führen. Um dieses Erbe von Adenauer und Brandt zu würdigen, bedarf es großer Anstrengungen.

Durch den Dialog von Entscheidungsträgern und „einfachen Menschen“ müssen daher jetzt Beiträge geleistet werden, die wieder auf Entspannung und nicht auf Spannung und Konfrontation ausgerichtet sind. Dabei wollen wir aber, im Gegensatz zur Atlantik-Brücke, einen modernen, demokratischen gesellschaftlichen Weg wählen: Den der Transparenz und Inklusion, statt des Elitarismus und der Ausgrenzung.  Wir wollen nicht im „vertraulichen Dialog“ die Beeinflussung von Medien und Lobbying bei Politikern organisieren.

Die Russland-Brücke will, dass ALLE Menschen in Russland und Deutschland von den Erfahrungen und Ideen der Eliten profitieren, und darüber informiert werden. Alle gesellschaftlichen Kräfte sollen auch mitmachen und Einfluss nehmen können.

Diese Information soll einen Startschuss darstellen:

  • Hin zu einem fairen Umgang mit Russland und multipolaren Sichtweisen.
  • Hin zu einer Außenpolitik, die Russland als gleichberechtigten Partner anerkennt, und seine Interessen so im Auge behält, wie die Interessen aller Partner, mit denen längst eine dauerhafte Aussöhnung realisiert wurde.

Natürlich haben wir nicht den Einfluss und das Geld von politischen Stiftungen und sonstigen Vereinigungen, der in die Versöhnung mit den westlichen Partnern geflossen ist, und immer noch investiert wird. Aber wir sollten den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen, und wenigstens den Anfang machen, Versäumtes aufzuarbeiten. Getrieben vom schlichten Gedanken der Aufklärung und dem Mut zur Aufklärung!

Mitmacher(innen) sind gefragt. Wer ist dabei? Nächstes Ziel ist die Verfassung eines Memorandums auf obiger Basis .

Kontaktadresse:

Jörg Tauss

c/o West- Ost- Gesellschaft in Baden- Württemberg e.V. (WOG)

Stichwort „Russland-Brücke“

Hauptstr. 34, 76703 Kraichtal

Phone +49 174 1711 590 Mail: buero@tauss.de

Kto. Südwestbank Waiblingen, 566 666 006, BLZ 60090700, Stichwort „Russland-Brücke“

Spenden und Beiträge sind steuerlich absetzbar (FA Waiblingen, 1. 7. 2014, St.Nr. 90080/17469)

6 Gedanken zu „Gründen wir doch die Russland-Brücke

  1. malocher

    USA und Frankreich Freunde.

    Die USA und Frankreich sind Besatzer und keine Freunde
    und haben dies schon öfter klar gestellt.

    Friedensverträge wurden von den Besatzern abgelehnt.

    Im übrigen ist es geschichtlich erwiesen das Deutschland
    Russland nicht überfallen hat sondern nur einem Angriff
    Russlands zuvor gekommen ist.

    Die Besatzung eines Landes sollte laut Haager Landkriegsordnung nach 60 beendet sein,also seit 2005

    Deutschland ist nach wie vor Völkerrechtswidrig besetzt.

  2. Thomas D

    Herr Tauss, es freut mich, dass Sie meinen Kommentar veröffentlicht haben. Natürlich freue ich mich um so mehr über die zusätzliche Einordnung.

    In den vergangenen Jahren habe ich ihren politischen „Insider-Berichten“ aus der SPD zum Thema innere Sicherheit immer etwas abgewinnen können – den Anschuldigungen Ihnen gegenüber blieb ich vorerst überwiegend neutral (Unschuldsvermutung). Lustig, dass sie mir den Stempel „einfaches WeltBILD“ aufdrücken! 🙂

    In der Ukraine offenbaren sie sich aber ein weiteres Mal als verschrobener Kauz mit Knick in der Optik (Diesmal nicht durch verschrobene Geschichten zu ihren Nachforschungen), aber durch eine überaus geifernde Erregung über eine angebliche Falschdarstellung des Ukraine-Konflikts (Diesmal sind dafür nicht alleine).

    Sie haben gedanklich schon so oft gegen die immer gleichen Feinde gekämpft, so dass sie selber in einer stereotypischen Gedankenwelt gefangen sind. Fahren Sie doch mal nach Russland und legen dort ihre werten Maßstäbe an!

    Gründen Sie auch Ihren Club der Möchtegernweltverbesserer mit dem Patent auf „den weisen Blick von oben“. Im Grunde sind sie und ihre Gesinnungsgenossen arme Tropfe. Ernsthaft, aufgeklärt, fair kann man mit Ihnen zu dem Thema nicht mehr diskutieren (Siehe Erregungszustand).

    Sie dürfen meinen Post auch gerne wieder mit Zusatzkommentar veröffentlichen. Bei Gesprächsbedarf erreichen Sie mich auch unter meiner Email.

    Ein Ex-Pirat (Aus der Piraten Anfangszeit)

  3. Klaus Schimmelpfennig

    Eine Russland-Brücke finde ich eine gute Idee. Um es mit Egon Bahr zu sagen: gerade Deutschland muss ein vitales Interesse haben mit Russland gute Beziehungen zu unterhalten. Ein neuer kalter Krieg mag zwar US-amerikanischen Wirtschaftsinteressen dienen; deutschen Interessen wird er schaden.

    Bauen wir Brücken des Vertrauens; bauen wir Brücken des gegenseitigen Respektes; bauen wir Brücken des Friedens und der Völkerverständigung. Ich wäre dabei.

  4. @linkspazi

    Ich habe schon bei der Entstehung der Idee mitgemacht, ich werde auch weiter mitmachen. Damit das Widerstandsrecht nach §20 GG nicht zum Tragen kommen muss.

    Vor 44 Jahren war ich intensiv im der deutsch-französischen Jugendwerk aktiv, um die Aussöhung voran zu treiben, und habe damals 1 Jahr als Chefredakteur des Dialog gearbeitet. Der Druck der Zeitung erfolgte beim Saarländischen Rundfunk. Und Deutsche und Franzosen organisierten die Zeitung gemeinsam. Austausch von Studenten, von Sprachschülern, von jungen Arbeitnehmern, wurde gefördert. Und viele andere Dinge halfen dabei, das gegenseitige Verständnis zu fördern.

    Aber was passierte nach dem Zusammenbruch der Sowjektunion. Wäre es nicht höchste Zeit gewesen, endlich nachzuholen, was durch den politischen Dogmatismus über Jahrzehnte liegen gelassen worden war?

    Und jetzt passiert sogar das Gegenteil. Manche befürchten sogar, dass die begonnenen Wirtschaftssanktionen in einen Wirtschaftskrieg und vielleicht sogar in einen heißen Krieg münden könnten.

    Das Ganze muss man im Zusammenhang sehen. Nach meiner Meinung verstößt die BR gegen mehrere Grundgesetznormen, ohne dass es durch die Bürger eine Chance gibt, dagegen vorzugehen.

    Mit dieser Aktion will ich dabei helfen, die Vorbereitung eines weiteren Angriffskrieges durch die Öffentliche Meinung unmöglich zu machen. Und damit auch jede scheinbare Verteidigung und FalseFlag Aktion wie sie in der Vergangenheit mehrmals zu beobachten war.

    Es gibt leider keine wirkliche realisierte Gewaltenteilung in Deutschland. (www.gewaltenteilung.de) Das wird besonders klar, wenn man die Stellungnahme der Staatsanwaltschaft sieht, mit der sie in der Vergangenheit wg. Angriffskriegsvorbereitung NICHT tätig wurde:
    Es handelt sich ihrer Meinung nach um die Unterstützung eines (Angriffs)Krieges, der bereits läuft, und nicht um Vorbereitung eines Angriffskrieges. http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Voelkerrecht/art26gg.html

    D.h. wenn wenn die Öffentliche Meinung die BR nicht davon abhalten wird, wieder in einen Angriffskrieg zu ziehen, wird es niemanden geben, der das Grundgesetz schützen wird.

  5. giovanni gruen

    Zitat: Sowohl mit Frankreich als auch mit den USA verbinden uns längst untrennbare Freundschaft und Kooperation. …
    Die „Verbindung“ USA – BRD war immer die des Hegemon zu seinem Vasallen, niemals jedoch auch nur im enferntesten irgensowas wie Freundschaft. Und die „Atlantikbruecke“als Vorbild fuer eine verstaerkte Kooperation mit Russland zu nennen ist wohl auch nicht Ihr Ernst. Die Atlantkbruecke ist wie alle sogenannten Thinktanks in den USA schlicht ein Werkzeug zur Durchsetzung der Einseitigen Interessen der USA respektive der Kapitalseite der USA.
    Trotzdem waere eine Annaeherung an Russland in vielerlei hinsicht fur Deutschland interessanter als die „Freundschaft“ zu den USA welche doch moeglichst bald auf den Pruefstand gehoert…

  6. Thomas D

    Her Tauss,

    mit ihrem Getwitter und ihren maßlosen Übertreibungen gehen Sie einem so richtig au den Sack! Als ob es nicht schon genügend West-Ost Think Tanks gebe…aber bitte: Gründen Sie Ihren naiven „Der Westen ist an der ganzen Sache schuld“-Club mit weiteren Eigenbrötlern bei denen die russische Propaganda im Hirn schmilzt wie Schololade in der Sonne. Vielleicht kommen Sie irgendwann darauf, dass wenn „im Krieg die Wahrheit als Erstes stirbt“, vielleicht beide Seiten lügen???

    Ja, gute Verbindung zu einem Russland, das als vernünftiger Partner agiert und respektiert wird – nichts lieber als das. Aber ein Hort von reaktionären KGB Leuten und Ultranationalisten als orthodoxes Bollwerk, die in Europa vor allem bei ganz link wie ganz recht ihre Freunde finden? Und ein Russland, dass ihren ehemaligen Bruderstaaten Angat einjagt? Nein Danke! Da sind mir doch unsere tendenziösen Westblätter dann doch lieber. Vielleicht sollten Sie Putin einmal fragen, was man in Russland fürs Kinderpornographie sammeln als Strafe bekommt! Ruhig zu!

    Ein Ex-Pirat!

    Anmerkung: Selbstverständlich werden auch Kommentare veröffentlicht, denen ein doch sehr einfaches WeltBILD zugrunde liegt.

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