Vielen Dank für viele besorgte twitter-Nachfragen, ob ich gar von Lawinen verschüttet worden sei oder mir Erfrierungen zugezogen hätte. Deshalb die (hoffentlich für die meisten „Follower“ von tauss-gezwitscher) gute Nachricht: Ich bin gesund und munter zurück und es war einfach großartig. Mein genialer Skirolltransportschlitten hat sich abseits gerader Wege leider als absolut geländeuntauglich erwiesen und kippte im Tiefschnee und im unebenen Gelände ständig um. Hier wird vor der Patentierung also noch eine Optimierung nötig sein. Auf glatten Fächen, beispielsweise entlang von Loipen, ist das Gerät an Stelle eines schweren Rucksacks dann an Komfort allerdings kaum zu überbieten. Bereits am ersten Abend gab übrigens der Coleman-Kocher den Geist auf. Erstaunlich für ein neues Gerät, das noch im Sommer in Alaska und am Yukon prächtig funktionierte aber für winterliche Schwarzwaldverhältnisse untauglich zu sein scheint. Dies war insofern unangenehm, als dass es bei Bedarf eben weder heißen Tee noch eine 5-Minuten-Terrine gab. Dies wiederum führte dann doch zu dem einen oder anderen zusätzlichen und ursprünglich nicht geplanten Besuch in diversen Skihütten. Insofern ist der lothargeschädigte Schwarzwald eben doch „ziviler“ als Lappland, wo man dann Tage bis zum nächsten Dorf unterwegs ist. Unterwegs war ich von Samstag bis Samstag, beginnend in Bad Herrenalb und endend in Freiburg beim Infostand der dortigen Piraten. Dazwischen war es oberhalb des Nebels herrlich sonnig und gelegentlich neblig trüb. Vier Biwaknächte im Freien waren schon ordentlich kühl. Eine Winterwanderung steht und fällt eben mit der Qualität des Schlafsacks. Und wer sie nicht gleich mitverpackt findet seine Stiefel morgens eben tiefgefroren vor. Fazit: Wieder ein tolles Erlebnis mit wunderbaren Stimmungen. 150 Km in herrlicher winterlicher Natur haben mir aber durchaus gereicht- auch wenn es aus zeitlichen Gründen natürlich nicht der ganze Westweg (240 Km) war. Noch ein Tipp: Wer eher oder nur auf Hütten und Gasthöfe zurückgreifen will, sollte sich vorher erkundigen. So stand ich, um zwei Beispiele zu nennen, bei der Alexanderschanze beispielsweise nach 25 km Tagesmarsch und in stockdunkler Nacht plötzlich vor der verschlossenen Tür des „Wanderheims“ – Anmeldung ab März….. Und die ansonsten sehr empfehlenswerte Darmstädter Hütte nimmt Montags wegen des Ruhetags am Dienstag keine Gäste auf. Aber noch ein Tipp: Richtig nett, familiär und freundlich geht es übrigens in der Jugendherberge Titisee zu. Sie empfiehlt sich, fast am Westweg gelegen, etwas außerhalbs des Orts Richtung Neustadt und ist in jedem Falle für einen Zwischenstopp in der „Zivilisation“. Und wer insgesamt noch Fragen hat, kann mir gerne mailen…..