Aktualisiert am 18. 12. 2010: Monatelang gab es einen Medienhype um das „Traumpaar“ Guttenberg. Dreht sich jetzt der Wind? Spät aber endlich fragen erste Journalisten nach. Im Mittelpunkt steht das Finanzgebaren von Innocence in Danger (IiD) Deutschland, dessen Präsidentin Stephanie zu Guttenberg ist. Die Frankfurter Rundschau wundert sich wie die Berliner Zeitung, ausgerechnet bei diesem Verein auf eine Mauer des Schweigens zu stoßen. Erstaunlich ist daran eigentlich nur, dass es erst jetzt bemerkt wird. Der letzte veröffentlichte Geschäftsbericht stammte bis vor Kurzem noch aus dem Jahre 2008. Warum wurde nie nach der Legitimation und der Expertise gefragt, mit der Guttenberg und deren Freundin und IiD-Geschäftsführerin Julia von Weiler nicht nur in europäischen Anhörungen auftreten? Denn eigene Erkenntnisse konnte die Organisation dort nie vorlegen. Die Finanzierung eigener Studien ist nicht bekannt. Schlimmer noch: „Dieser Verein lenkt von den wichtigen Problemen ab“, sagt Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbunds. Die weniger wichtigen Themen debattiert die Deutsch-Schwedin Guttenberg statt mit seriösen Organisationen lieber mit EU-Kommissarin Malmström. Die strebt nicht nur eine hemmungslose Internetüberwachung, sondern auch die totale Kriminalisierung von Jugendsexualität via Europäischer Richtlinie an. Doch von richtiger Brisanz ist jetzt eine andere Tatsache: Eine „gemeinnützige“ Organisation wie IiD muss Ausgaben und Projekte nachweisen. Sie darf Geld nicht aufs Konto legen, sondern muss es im Sinne der Spender auch ausgeben. Als eine der Hauptaktivitäten des Vereins ist eine Beratungshotline „N.I.N.A.“ Nur: hier handelt es sich um einen eigenen Verein in Kiel, der aber wiederum von einer „alten Bekannten“ geleitet wird: Frau von Weiler. Wer einen „Missbrauchsverdacht“ hat, kann sich dorthin wenden: Natürlich nur für 14 Cent/ Minute. Durchsucht man weiterhin die dünnen Geschäftsberichte der IiD stößt man allerdings auf bemerkenswert wenig Aktivitäten, die tatsächlich missbrauchten Kindern zugute kamen. Jährlich wurden für einige wenige Kinder je EIN Sommercamp und eine Kunstwoche für traumatisierte Kinder durchgeführt. Zweifellos löblich. Aber ein derartiger Spendenrummel für weniger als 10 Kinder und deren Mütter? Insgesamt wird von über 100.000 Opfern ausgegangen, die allerdings entgegen der schon paranoiden Annahme Guttenbergs nicht am und im Tatort Internet, sondern in deren Familien missbraucht werden. Diese Missbrauchsopfer beklagen fehlende Hilfe und fehlende Beratungsstellen. Wo bleibt da Guttenberg? „Geplant“ ist von ihr ganz im Gegenteil wieder einmal ein Projekt zum schlimmen Internet: „Jugendliche klären Jugendliche auf.“ Mit im Boot (wen wundert’s?) die Stelle jugendschutz.net. Und wer zahlt? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Ein auf der IoD-Homepage vorgestelltes Projekt ROBERT (sichere Interaktion für Jugendliche, wieder im Internet) wird gleichfalls gefördert. Von wem? „Natürlich“ von Malmströms EU. Auch sonstige Aktivitäten sind gesponsert: Dieses Mal von „Aktion Mensch“. Allein dies ist eine Nachfrage wert: Ist es tatsächlich Aufgabe der Aktion Mensch, Projekte zu fördern, für die eigentlich hinreichende Eigenmittel des Antragstellers vorhanden sein müssten? Andere Organisationen müssen oft vergeblich um Geld betteln. IiD kann dem gegenüber auf die Schickeria bauen. Zu einem Hardenberg Charity-Brunch zu Gunsten von Innocent of Danger kamen „400 hochkarätig Gäste, darunter Marion Adorf, Nadja Auermann, Heino Ferch und (wenn wundert noch die BILD- Unterstützung?)…. Friede Springer.“ Kritiker von IiD müssen sich nicht wundern, von BILD zu Verlierern des Tages abgestempelt zu werden.
http://www.fr-online.de/politik/im-spendensumpf/-/1472596/4873968/-/index.html http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1127/tagesthema/0014/index.html Pressestellungnahme IiD mit Ankündigung juristischer Schritte gegen Journalisten: http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Pressemitteilungen/PM_Stellungnahme_Innocence_in_Danger.pdf Homepage von Innocence in Danger: http://www.innocenceindanger.de/ Die Innocence in Danger –Milliardenlüge – dieses mal im Film: http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Filme/Bedtime_30_PAL.mov Kleine (Kurz-) Geschichte zur Geburt von Zensursula : „Innocence in danger“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle im Kampf gegen Kindesmissbrauch aktiven Akteure miteinander zu vernetzen. Julia von Weiler ist ziemlich erfolgreich darin. Im Mai 2008 traf sie bei einem Berliner Abendessen von US-Botschafter Robert Timken, der bei der amerikanischen Sektion der Organisation engagiert ist, den Präsidenten des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke. Im August gab Weiler dann gemeinsam mit Ziercke eine Pressekonferenz, auf der sie gemeinsam ein Gesetz zur Sperrung einschlägiger Internetseiten von der Bundesregierung forderten… (Die Welt , 25. 3. 2009)
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.. hier die richtige Verlinkung zu Datenschutz?!:
http://www.epson-kunstbetrieb.de/data/images/press_images/kleine_kuenstler_ganz_gross-auktion_im_epson_kunstbetrieb_innocence_in_danger_kunstwoche_2008_gruppenbild_vor_schloss_hoppenrade_original.jpg
Sehr geehrter Herr Tauss, Sie haben sehr viel recherchiert, hier noch weitere Verbindungen zwischen Julia von Weiler und Zartbitter und Beate Schöning und Jonas Schweitzer Faust – Schauspieler – und Claus und Riarda Gollmann, Annette Haardt-Becker usw. usw.
Beate Schöning hatte auch Kontakt zu Zartbitter – dann bei IID Tatort Internet
http://www.missbrauch-opfer.info/pinnwand/text.asp?ID=31
Homepage Zartbitter: Julia von Weiler und Annette Haardt-Becker sind noch immer dort zu finden
http://www.zartbitter.de/content/e3582/e4645/e4667/index_ger.ht
http://www.haardt-becker.de/pdf/broschuere.pdf
Schauspieler bei Zartbitter und Innocence in Danger identisch:
http://www.innocenceindanger.de/projekte/neu-interaktives-praeventionstheater/was-ist-geplant/
http://zartbitter.de/content/e56/e5811/index_ger.html
Datenschutz:
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.epson-kunstbetrieb.de/files/image/Innocence%2520in%2520Danger%2520Kunstwoche%25202008_Gruppenbild%2520vor%2520Schloss%2520Hoppenrade.jpg&imgrefurl=http://www.epson-kunstbetrieb.de/language/de/content/presse/sub/archive/read/48&usg=__RwWRexoKTdwCnJiSW3VuAdLPQSo=&h=1417&w=2126&sz=554&hl=de&start=3& ;zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=we-9sW-Ul6aFbM:&tbnh=100&tbnw=150&prev=/images%3Fq%3Dinnocence%2Bin%2Bdanger%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26tbs%3Disch:1
Die Kinder werden nicht anonymisiert. Während der Kunstwoche 2008 war auch Ricarda Gollmann – Gruppenfoto, 1 Person von links im weißen Mantel. Frau Gollmann ist Vermieterin von IID Köln, Ehefrau von Claus Gollmann. Claus Gollmann leitet das KiD Düsseldorf, dort war Julia von Weiler angestellt, bis das sie ihren Burn-Out hatte. Siehe Artikel Süddeutsche Zeitung. http://www.innocenceindanger.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Presse_2009/S%C3%BCddeutsche_Zeitung_17.04.09.pdf
Claus Gollmann und IID arbeiten eng zusammen. KiD Niedersachsen wird mit Unterstützung von IID Deutschland initiert.
Zur Vita von Julia von Weiler: Sie war bei Zartbitter Köln angestellt, anschließend beim KiD in Düsseldorf – dann Burn Out, dann Geschäftsführerin IID hauptberuflich.
Wenn es allen Beteiligten wirklich darum gehen würde, Kinder zu schützen, würde nicht alles paralell laufen. Man gewinnt den Eindruck jeder will sich profilieren und Geld verdienen.
Unerhört was sich die zu Guttenbergs da erlauben… so sieht ein künftiger Bundeskanzler aus…
Ich hoffe doch, Sie haben „widergeben“ wider besseres Wissen geschrieben? 😉
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Ich frage mich warum ein Kölner Verein seine Steuererklärung beim Berliner Finanzamt abgibt. (lt. fr-online) Ob es daran liegen könnte das dort uns Theodor mal kurz vorbei schauen kann um den Beamten zu sagen, daß sie dort nicht so genau zu schauen brauchen? Mir kommt das jedenfalls sehr komisch vor.
Sicher, dass ‚Innocence in Danger‘ als IoD abgekürzt wird? Unschuld von Gefahr ist irgendwie sinnfreier als Unschuld in Gefahr.
Ich nenn den Verein aber eher Adlige in Danger.
Anmerkung tauss: Das war das böse Korrekturprogramm. Hatte mal fälschlicherweise Innocence of Danger. Ist aber korrigiert.Danke für den Hinweis
Deutsche Kinderhilfe? Das sind doch die, denen die Stadt Karlsruhe eine Sondernutzungserlaubnis für eine Unterschriftensammlung durch bezahlte Sammler im Umfeld eines Fußballspiels erteilt hat. OK, für kommunikativen Gemeingebrauch hätten die eh keine Erlaubnis gebraucht … Jedenfalls wurden andere, die ebenfalls den kommunikativen Gemeingebrauch wahrgenommen haben und angesprochene Personen auf die wahren Ziele der Deutschen Kinderhilfe aufmerksam gemacht haben, von der Polizei in Gewahrsam genommen, obwohl ein einfacher Platzverweis das mildere und verhältnismäßigere Mittel gewesen wäre.
Eine schöne Zusammenfassung zu Frau von Weilers Verein gibt es auch hier: http://blog.odem.org/2009/05/incompetence-not-in-danger.html