Wieder einmal traf ich mit meinem „Freund“ Rüdiger v. Fritsch (nein: Freunde werden wir in diesem Leben wirklich nicht mehr) zusammen. Diesmal in Baden-Baden. Aber auch zwischenzeitlich als „unser“ Ex-Botschafter in Moskau scheut er sich nicht, lupenreine NATO- Propaganda zu verbreiten, die Wahrheit in 007-Manier sehr zu strapazieren, an antirussischen Legenden zu stricken und dies dann noch als „Prinzipienfestigkeit“ verkaufen zu wollen:
Und es gab noch einen kleinen Eklat, den die CDU-OB von Baden-Baden, Frau Mergen, herbeiführte. In der Partnerstadt Jaltas fällt Frau Oberbürgermeisterin, trotz dieser Partnerschaft, durch ein besonders exzessives Ausleben des Boykotts gegen die Krim und die dortigen Menschen auf. Sie wollte mir sogar unsere Infos zum Thema aus der Hand reißen. Ein Anlass, den Vorgang im Nachhinein noch schriftlich zu bewerten und öffentlich zu machen:
Stadt Baden-Baden
Z.H. Frau OB Margret Mergen
Marktplatz 2
76530 Baden-Baden
01.08. 2019
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeister, werte Frau Mergen,
die Diskussionen am 30. 7. zur Veranstaltung mit Herrn v. Fritsch verliefen für uns und unser Anliegen zugunsten Ihrer Städtepartnerschaft mit Jalta, ungeachtet eines ‚kleinen Eklats“, sehr erfolgreich. Vielen Anwesenden waren und sind die Folgen einer Politik, der sie leider völlig unkritisch folgen und auch offensiv betreiben, nicht klar.
Schon deshalb fand ich es nett, dass man sich mal wieder persönlich über den Weg lief. Allerdings hatte ich Sie in der Vergangenheit in Karlsruhe schon deutlich souveräner erlebt. Was ist da zwischenzeitlich passiert?
Darüber hinaus gibt es aber noch einige notwendige Anmerkungen zur Veranstaltung, den damit verbundenen Vorgängen und möglichen Folgen:
Ihre Frau Heuber-Sänger griff nicht ein, als deren Gatte mich körperlich bedrängte und nur durch die Vernunft anderer Umstehender davon im weiteren Verlauf abgebracht und besänftigt werden konnte. Zur Vermeidung solcher Vorgänge sollten Sie Ihre Mitarbeiterin aber doch anhalten, den Herrn deutlich darauf hinzuweisen, sich nie wieder in dieser Form in einer ihm nicht zustehenden Rolle zu gebärden.
Auf Sie bezogen finde ich es äußerst betrüblich, dass Sie sachliche Informationen zum Thema Jalta unterbinden wollten. Niemand wurde durch mich belästigt. Wer wollte, bekam unsere Information. Wer nicht eben nicht. Es gab für mich daher auch keinerlei Veranlassung, Ihrer völlig haltlosen Aufforderung zur Aushändigung unserer Blätter „für die Akten“ an Sie Folge zu leisten.
Gerne gebe ich Ihnen natürlich nachträglich ein Exemplar (siehe Anlage) zur Kenntnis. Das hätten Sie auch so zur sachlichen Prüfung der Angelegenheit durchaus bekommen können. Daran hatten Sie aber keinerlei Interesse.
In der Sache selbst fehlt uns dessen ungeachtet auch weiterhin jegliches Verständnis für den auch von Ihnen persönlich betriebenen Boykott Ihrer Partnerstadt Jalta auf der Krim. Dieser steht auch in geradezu zynischem Widerspruch zu den Ausführungen auf der Homepage der Stadt Baden-Baden: Im Mittelpunkt der Pflege der Städtepartnerschaften steht vor allem die Begegnung von Menschen, denn sie erfüllen die Partnerschaft mit Leben.
Von kommunaler Eigenständigkeit und kommunalem Selbstbewusstsein in diesem begrüßenswerten Sinne ist Ihrerseits nichts zu spüren. Im Gegenteil. Da hätte ich mir Ihrerseits einmal eine Korrektur und ein deutliches Wort in der Diskussion erhofft. Die Steilvorlage dazu hatte ich Ihnen mit meinem Redebeitrag geliefert.
Selbst wenn das Narrativ von der „Annexion“ der Krim richtig wäre, auf dem Sie ja beharren, stünde es Ihnen gut an, dann Ihren armen annektierten Freunden und Opfern der „Gewalt“ in Jalta zu helfen, statt diese mit Boykotten und Reiseverboten zu bestrafen und so die frühere Freundschaft fahrlässig aufs Spiel zu zu setzen. Denn die Menschen dort könn(t)en ja schließlich nichts für diese „Annexion“.
Wäre es ungeachtet dieser Erwägungen im Interesse Baden-Badens, wenn Ihr aggressives Verhalten gegen Jalta an anderer Stelle breiter diskutiert wird und man in Russland als Antwort darauf auf die Idee käme, zum Boykott Ihrer Stadt aufzurufen?
Laut Herrn von Fritsch sollen solche Boykotte ja sehr erfolgreich sein. Die Betrachtung dieser realen Möglichkeit, der medialen Darstellung Ihres Verhaltens und eines daraus resultierenden Schadens für die Stadt wäre Ihrerseits und sicher auch seitens Ihres Gemeinderats doch einmal des vertieften Nachdenkens wert.
Mit freundlichen Grüßen
West-Ost-Gesellschaft in Baden-Württemberg e.V. (WOG)
Jörg Tauss
CC/ Partnerschaftsverein