Archiv für den Monat: Januar 2011

Bin dann auch mal weg…

…nein. Nicht auf dem Jakobsweg nach Camino de Santiago. Sondern schlicht im Ländle auf dem Schwarzwaldwestweg . Vor Jahren bin ich mit meiner Frau dort schon einmal gewandert. Und zwar im Winter. Es war kalt und wunderschön. Deshalb plane ich schon seit längerer Zeit eine Wiederholung. Im Sommer kann das schließlich jeder. Winterwandern ist einfach nochmals eine andere und besondere Herausforderung. Rainer Höh, mit dem ich dann auch meine erste Yukon – Tour unternahm, hatte mich mit seinem gleichnamigen Buch mit vielen anregenden Tipps  auf die Idee gebracht. Schneeschuhe habe ich mir jedenfalls jetzt schon mal besorgt. Denn Stapfen in tieferem Schnee ist mühsam- und Schnee hat es jetzt, zumindest in über 400 m Höhe, derzeit hoffentlich wieder reichlich. Also schau’n wir mal, ob es die ganze Strecke wird (das Pforzheimer Flachland spare ich mir in jedem Falle aus) und ob Wetter, Schlafsack, Kondition und Wanderlust bis Basel mitmachen. Immerhin stehen 240 km in zwei Varianten zur Auswahl (Feldbergroute 1.493 müM oder die über das Herzogenhorn 1.415 müM). Die Zivilisation will ich mit Ausnahme gelegentlicher Handyaufladung auf der einen oder anderen Hütte jedenfalls weitgehend aussparen. Aber getwittert sollte zwischendurch natürlich werden- und anschließend hier etwas umfangreicher berichtet. Bis dahin: Urlaub vom bloggen…..

Aktualisierung: Am Samstag (29.1.) geht es wohl los, nachdem mein Skirolltransportschlitten endlich fertig wurde:) Nur die Schneehöhe scheint nicht so toll zu sein. Wie gesagt: Schau’n wir mal…

Volker Becks Eifersüchtelei bei Menschenrechten

Via twitter ließ Volker Beck aktuell verlauten, mit dem „uigurischen Weltkongress über Menschenrechte in China zu sprechen“. Dies ist wichtig und erfreulich. Und zweifellos hat sich der parlamentarische Geschäftsführer der Grünen auch schon um Menschenrechte in aller Welt verdient gemacht. Diese stehen international unter erheblichem Druck. Fast schlimmer noch: In internationalen Gremien bilden sich zunehmend Mehrheiten autoritärer Staaten gegen unser westliches Menschenrechtsverständnis, das gleichfalls bröckelt. Guantanamo ist ein Beispiel. Es wäre also an der Zeit, sich im Deutschen Bundestag strategisch zu überlegen, wie man unser Verständnis von Menschenrechten besser „exportieren“ und das Thema auch bei uns parlamentarisch verbreitern könnte. Weiterlesen

„Nun wird ausgeschöpft…“

Der Bürger soll 18. Sachverständiger der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ im Deutschen Bundestag sein. Ob man diesem hohen Anspruch gerecht wird, muss nach der bisherigen Arbeit der Enquete eher skeptisch beurteilt werden. Wohl schon deshalb hält sich die öffentliche Beteiligung der Fachleute unter den Bürgern bislang in engen Grenzen. Anfragen werden nach meinen Erfahrungen nicht beantwortet. Dennoch stirbt bekanntlich die Hoffnung zuletzt und so will ich einen neuen Anlauf wagen. Denn auch den Vorwurf des Leiters des Enquete-Sekretariats, Linn, an mich, „meine Beteiligungsmöglichkeiten noch längst nicht ausgeschöpft (zu) haben,“ lasse ich ja nur ungern auf mir sitzen. Nun will ich ausschöpfen und habe daher den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Datenschutz die nachfolgenden Fragen gestellt: Weiterlesen

Reisender, besuchst Du die Enquete….

..dann kannst du was erzählen. Heute erzähle ich also von meinem angekündigten Besuch im Büro der Enquetekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ (aktualisiert am 12.1.11, siehe unten)

Ehrlich gesagt wollte ich hier auf tauss-gezwitscher jene Mitglieder der Enquetekommission mit einem kritischen Artikel etwas ärgern, die, wie bei Enqueten durchaus üblich, sehr selten an deren Sitzungen teilnehmen. Allerdings wurde ich erfreulicherweise eines Besseren belehrt: Zumindest im ersten Jahr nahmen alle Abgeordneten und Sachverständigen fast vollständig und fast immer an ALLEN Sitzungen und Anhörungen teil und die Arbeit somit ernst.

Insofern war kein kritischer Artikel zu schreiben und selbst dieser Artikel wäre nicht geschrieben worden, hätte ich nicht ein ganz anderes Enquete-Erlebnis von ganz besonderer Art gehabt. Auf dem Weg in die Dorotheenstraße besorgte ich noch Kuchen für die zwischen den Feiertagen hart arbeitenden Enquetemitarbeiter, schaufelte einer im Schnee stecken gebliebenen Mutter mit Kind in der Mittelstraße unter Entleihung einer Bundestagsschneeschaufel noch rasch das Auto frei und begab mich bereits ob dieser guten Taten bestens gelaunt also um eine weitere Ecke zu den Büros des Enquete-Sekretariats.

Wie es mir dort erging habe ich heute nach einigen Tagen des Ringens um Fassung 😉 in einer kurzen Mail niedergeschrieben. Mitgeteilt wurde mir daraufhin, dass meine bestätigte (!) Besuchsankündigung ja keine Terminvereinbarung darstelle. Ahhh ja. Man lernt nie aus und lese selbst: Weiterlesen

Wespennest

Troll, Hofnarr und Depp waren noch die höflicheren Bezeichnungen. Ansonsten fühlten sich einige Mitmenschen bemüßigt, meine Kritik am falschen Kurs des CCC zu de Maiziere in den letzten Tagen inhaltlich gründlich mißzuverstehen. Frank Rieger, der gerne austeilt und den ich persönlich durchaus schätze, habe ich via twitter nun als jemanden kennen lernen dürfen, der jegliche inhaltliche Kritik an eigenem Verhalten offensichtlich nur mit Wutbeißereien beantworten kann. Von ihm kamen via twitter die albernsten Ausfälle: Tauss mit großer Schnauze auf dünnem Eis und ähnlich gehaltvoll klangen die letzten Entgegnungen. Weiterlesen

„Netzgemeinde“ – wohin?

Brauchen wir für uns einen genaueren Begriff, fragte Alvar Freude vom AK Zensur bei seinem viel beachteten 27C3-Vortrag in Berlin? Netzgemeinde, Netzbürger, Nerds, Internetcommunity, Netizen, digitale Ureinwohner lauten einige der gängigsten Versuche, das zu beschreiben, was nicht richtig zu beschreiben ist. „Niemand spricht von einer Telefon Community“, erteilte daher zu Recht Martin Haase der Debatte eine Absage.

Tatsächlich geht es auch nicht um solche Begriffsfindungen, sondern um Inhalte. Internetnutzer sind keine „verschworene Gemeinschaft“. Sie sind so heterogen wie die Gesellschaft selbst. Das Netz ist auch ein Abbild der Gesellschaft – im Positiven wie im Negativen. Deshalb stellt sich statt der Frage nach Eigenbezeichnungen das drängende Problem, wer im Netz (noch oder neu) bereit ist, gegen dessen zunehmende Überwachung und die Vereinnahmung durch Politik und Wirtschaft zu kämpfen. Eine Kraft KÖNNTE der Chaos Computer Club sein. Doch will er es? Weiterlesen