Archiv der Kategorie: Allgemein

..eine vergleichbare Nutzung des analogen Raums…

„In einer digitalisierten und vernetzten Informationsgesellschaft muss der Zugang zur weltweiten Information für jedermann zu jeder Zeit von jedem Ort für Zwecke der Bildung und Wissenschaft sichergestellt werden“

(Kernaussage der von 6 Wissenschaftsorganisationen, 328 Fachgesellschaften und 5500 Einzelpersönlichkeiten unterzeichneten Göttinger Erklärung (2004)

Zwischen dieser an sich selbstverständlichen Vision und der Realität liegen Welten. Aktuell urteilte das Landgericht Stuttgart:

Eine Ausbildungsstätte müsse für die Online-Veröffentlichung aber ein Dateiformat mit „funktionierenden Schutzmechanismen“ wählen, das die Speicherung der eingescannten Werkteile auf den Computern der Lernenden unmöglich mache. Nähere Ausführungen zu einem solchen Format sind der Entscheidung nicht zu entnehmen. Zur Begründung führt das Gericht aus, dass der Gesetzgeber lediglich das Ziel verfolgte, eine Nutzung zu ermöglichen, die der im analogen Raum vergleichbar sei.

Für die Weltfremdheit dieses Urteils muss man nun aber nicht das arme und redlich bemühte Landgericht sondern in der Tat den Gesetzgeber beschimpfen. Denn genau so ist. Dies war und ist der Wille des Gesetzgebers, wie ich in stundenlangen Verhandlungen mit einer großen Koalition aus Brigitte Zypries (SPD) und Dr. Günter Krings (CDU) beim 2. Korb der letzten Urheberrechtsreform erfahren musste. Weiterlesen

Welche Drogen nimmt Klingbeil?

„Es sind nicht ausschließlich die Netzthemen, die sie (die Piraten) attraktiv machen. Gleichwohl war ihre Geburtsstunde sicherlich der irrsinnige Versuch, in Deutschland Netzsperren einzuführen. Ein unwirksames Instrument, was nun auch endlich die schwarz-gelbe Regierung eingesehen hat“ Lars Klingbeil

Man muss es zwei mal lesen, um es glauben zu können. Selbst meine an Parteierfahrung reiche sozialdemokratische Gattin konnte sich angesichts der Ereignisse aus dem Jahre 2009 über diese Chuzpe nur noch ärgern. Nochmals, um es auf der Zunge zergehen zu lassen: …. der irrsinnige Versuch…., den endlich auch die schwarz-gelbe Regierung eingesehen hat….. ?????

Nein lieber Lars Klingbeil. Welche Droge hat zu dieser Darstellung geführt? Hätte es im Jahre 2009 eine Fortsetzung der Großen Koalition mit der SPD gegeben, wäre das gesetzgeberische Machwerk ohne Wenn und Aber unter jubelnder Zustimmung der meisten Sozialdemokraten  in Kraft getreten.

Man muss die FDP nicht mögen. Aber nur der Regierungswechsel und der Widerstand im Netz bis hin zur Petition der 130.000 beeindruckte die Liberalen so, dass sie via Koalitionsvertrag (24.10.2009, S.105 von 132) die in 3. Lesung verabschiedeten schwarz-roten Sperren nicht nur in Frage stellten, sondern letztlich dann auch mit viel Gewürge gekippt haben.

Nicht nur der Fairness halber muss daher dieser klingbeilsche Vertuschungsversuch des historischen Versagens der SPD beim Zustandekommen des als Zensursula zu trauriger Berühmtheit gelangten Zugangserschwerungsgesetzes zurückgewiesen werden. Weiterlesen

Der Geschäftsbetrieb wird gestört….

Vorbemerkung: Wer sich nicht für die Piraten interessiert, braucht jetzt nicht weiter zu lesen. Der zu beschreibende und zu dokumentierende Vorgang ist für eine Partei, die sich Rechtsstaat und Transparenz auf die Fahnen geschrieben hat, schon jetzt peinlich genug. Wer aber nicht will, dass sich innerhalb der Piraten eine inakzeptable Entwicklung breit macht, ist nicht nur zum Lesen des Artikels sondern auch gerne zum (kritischen) Kommentieren eingeladen. Weiterlesen

Offline

Wegen einer neuerlichen Augenoperation (Netzhautablösung) in der Uniklinik Mannheim bin ich ab Montag, 26. 9. je nach Verlauf wieder ein paar Tage „offline“. Ich sage dies nur für den Fall, dass sich einige wundern, ihnen das Feld zu überlassen. Nein, liebe Freunde: Das tue ich nicht. Mobbing als Stil in der politischen Auseinandersetzung akzeptiere ich nicht. Egal woher es kommt. Auf ein fröhliches WiederSEHEN. Jörg Tauss

Tauss will es seinen Ex- Kollegen zeigen….

Da leake ich mal gerne, was einige meine Freunde im Spackeria-Channel so zum bösen Tauss sagen. Großes Kino!

In der Hauptrolle: Klaus Peukert (Tarzun) , der die Piraten schon mal gelegentlich für Nazis hält, auch mal ausgetreten ist und bereits den baden – württembergischen Landtagswahlkampf der Piraten mit der Legende  „vom alles beherrschenden Tauss“ stören wollte (Anmerkung: dies wurde übrigens auch dem Berliner Piraten- Landesvorstand angedroht, wie mir der Landesvorsitzende ohne Namensnennung erzählte).

Aber durchaus interessant, was da so an Verschwörunggstheorien durch die Gegend geistert. Die Schönste (in eine gut lesbare Form gebracht) um 16.32:

16:32 [tarzun@]: 2. missbraucht er die Piraten und seine naiven Fanboys, um sich politisch wieder in Stellung zu bringen. Und ich  bin sicher, dass er diese nur benutzt und 2013 auf irgendeine Liste will, um es seinen Ex-Kollegen mal so richtig zu zeigen.

*ROFL* Ich kann beruhigen. 15 Jahre Bundestag sind genug 😉

Piraten-Staatsmann Peukert: „Um es seinen Ex-Kollegen zu zeigen, will er da wieder hin“

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…Nachbarn haben sich beschwert…..

Mal zur Klarstellung: Ich schätze die Berliner Piraten. Ich gratulierte zu deren Erfolg. Und sie sollen jetzt mal ordentliche Politik machen. Ich selbst strebe weder Ämter noch Einfluss an. Aber dies unterstellen einige und haben Angst davor. Warum? Wobei störe ich speziell die die kleine Truppe um Christopher Lauer ?

Beim Versuch, von vornherein mit Kungelei Politik zu machen? Andere wiederum haben beim Thema Tauss Angst vor der Kinderpornoecke und ignorieren dabei, dass schon die SPD gründlich damit gescheitert ist, das Thema zu vermeiden, als medial unerwünscht von der Tagesordnung zu streichen und zu kneifen. Siehe Zensursula.

Seit einiger Zeit eskaliert nun via twitter der Streit zwischen mir und der genannten Gruppierung nebst einigen anderen Personen. Ich hatte zugesagt, vor der Wahl am 18. September zu schweigen. Die Wahl ist vorbei. Ich wollte Klärung. Sie ist leider nicht erfolgt. Doch die Attacken auf meine Person nehmen zu. Und daher fange ich jetzt an, mich zu ärgern. Weiterlesen

Fragen an das BKA

Merkwürdig, dass ich im Urlaub die Fragen stelle, die eigentlich vom SPIEGEL oder von Parlamentariern gestellt werden müssten:

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemäß eines Berichts des Magazins „Spiegel“ übt der Präsident des BKA in Sachen Vorratsdatenspeicherung Druck auf die FDP aus. Teilt das BKA diese Ansicht und hält es das Amt für opportun, auf parlamentarische Entscheidungsprozesse bzw. eine (Regierungs-) Fraktion Druck auszuüben?

Wie bewertet das BKA ansonsten diese Darstellung des Spiegel?

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,781350,00.html

Handelt es sich dessen ungeachtet bei dem vom Spiegel dargestellten Vorgang um 15 Verdächtige oder um 15 verdächtige IP-Adressen? Aus welchem Zeitraum stammen die vom FBI ermittelten IP-Adressen? Sind sie auch erst Anfang August entstanden oder zu welchem Zeitpunkt?

Besten Dank für Ihre freundliche Antwort

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Tauss

Schönen Urlaub…….

…. tauss-gezwitscher macht ein paar Tage Urlaub, sofern nicht gerade sensationell NEUES passiert. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern sowie den Followern auf twitter ebenso wie den Facebook – Freunden schöne Urlaubstage. Ich hoffe, man sieht sich zur FsA am 10. 9. in Berlin. Deshalb auch das Havel – Kajak – Foto (tauss) vom letzten Sommer.

Der böse Datenschutz

Ja. Es gibt auch doofe Datenschützer. Der von Hamburg und die Verpixeler gehören für mich dazu. Einmal mehr gleitet aber eine von Julia Schramm begonnene Debatte zum Thema Datenschutz allseits in plumpe Polemik und ins Persönliche ab. Verbunden wird dies mit aufgeregten Verschwörungstheorien um vermeintliche oder tatsächlich DDoS-Attacken der bösen anderen Seite auf die Flaschenpost, einer wichtigen Piratenpublikation.

Und das Böse wird klar identifiziert: Datenschutz, als „Feigenblatt der bestehenden Verhältnisse“ (Zitat Schramm aus dem umstrittenen Artikel „Nach dem Datenschutz“). Gehört das gläserne Mobil (Foto) der Piraten verschrottet?

Man schüttelt einmal mehr verwundert den Kopf. Dieser Beitrag liefert erneut keinen Ansatz oder einigermaßen fundierten Unterbau für eine vorwärtsgerichtete Datenschutzdebatte zum gläsernen Bürger. Vielmehr wird mit dem Habitus der „Moderne“ ein weiterer Rundumschlag eingeleitet, der dann erwartungsgemäß zu heftigen Gegenreaktionen führte. Weiterlesen